Plattenkritik

Withered - Dualitas

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Release Date: 26.10.2010
Datum Review: 25.10.2010

Withered - Dualitas

 

 

„Humanity is not but a child in the darkness of solitude and deceit. Stumbling down only the diluted illusion of a path.”

WITHERED könnten eine weitere Standard-Black-Metal-Band aus der Konserve sein. Sind sie aber nicht. Denn WITHERED geht es nicht wie man bei so einem Eröffnungszitat vielleicht erwarten könnte um blinde Misanthropie wie das bei so vielen Vertretern des Genres ist, vielmehr geht es um eine spirituelle Ebene, um ein Gedankenexperiment über eine neue Ebene im Leben abseits und doch innerhalb der Gesellschaft – mit all ihren Fesseln und all der Art, wie sie einen sozialisiert. Auf zwei durchaus textdichten Seiten erzählen WITHERED im Booklet davon, abseits dessen erklären Linernotes die Texte oder führen das aus, was mit den wenigen Worten vielleicht zu vage ist. Und letztendlich ziehen WITHERED sogar einen positiven Schlussstrich: „It is crucial to remain a healthy and functional member of society. […] You must live and die satisfied with who you are no matter what defines “happiness” for you.”, obwohl auf diesem Weg eine Art Leere das Ziel sein soll. Ähnlich interessant gibt sich die Musik: Zwar holzen WITHERED auch genug nach alten Black-Metal-Standards, hin und wieder steuert die Band jedoch in Doom- und Drone-Sphären ab.

Das ist alles nicht nur zutiefst ambitioniert, sondern wirkt auch stimmig: Musikalisch spiegelt man genau den Kontrast aus Druck und Leere wieder, von welchen auch in den Texten die Rede ist, und tatsächlich schaffen es WITHERED etwas in einen auslösen. Richtig gut ist die Band dabei in eher schleppenden und verlasseneren Stücken wie beispielsweise „Residue In The Void“, nur das Geknüppel wirkt noch etwas zu beliebig und stumpf. Das ist es dann aber leider auch, was „Dualitas“ nur zu einen guten, nicht aber herausragenden Album macht: Zu oft verlieren sich WITHERED in unbedeutsamer Raserei, welche zwar immerhin das Bedürfnis zur Abwechslung nach Härte erfüllt und durchaus auch ihre kleinen Momente hat, jedoch ragen diese Ausbrüche von Härte nicht über Genrestandards hinaus, sprich sie sind schlichtweg nicht besonders. Dennoch sind WITHERED letztendlich besser und vor allem interessanter als viele ihrer Genrekollegen, und sowohl lyrisch wie auch musikalisch ist diese Band ihrer Beschäftigung definitiv Wert.

Tracklist:

1. Extinguished With The Weary
2. Residue In The Void
3. Seek The Shrouded
4. -
5. From Shadows
6. The Progenitor´s Grasp
7. Aethereal Breath
8. -

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed