Plattenkritik

Witherscape - The Inheritance

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Release Date: 26.07.2013
Datum Review: 31.07.2013

Witherscape - The Inheritance

 

 

Sind OPETH mit „Heritage“ für den einen oder anderen vielleicht in die falsche Richtung abgebogen, macht sich nun Großmeister Dan Swanö (Ex-EDGE OF SANITY) persönlich auf, um diese gerissene Lücke zu schließen. Zusammengetan hat er sich dabei mit bislang unbekannten schwedischen Gitarristen Ragnar Widerberg, der alle Saiteninstrumente auf „The Inheritance“ übernommen hat. Um die Vergleich mit seinen bisherigen Projekten kommt Swanö bei WITHERSCAPE aber nicht herum, findet man auch hier viele Versatzstücke aus diesen.
Dabei ist „The Inheritance“ ein sehr facettenreiches Stück Musik geworden, dass sich zwar nicht an die (vorläufige) Hochzeit von OPETH anbiedert, aber vielleicht als Parallelentwicklung zu sehen ist. Ähnlich wie die Mannschaft um Michael Akerfeldt, haben sich auch WITHERSCAPE dem progressiven Death Metal verschrieben, setzen gleichermaßen auf klar gesungenen und gutturalen Gesang. Beides wird von Swanö hervorragend umgesetzt. Er wählt zu jeder Zeit die richtige Variante, schafft es einerseits Liedern wie dem Opener „Mother Of The Soul“ Dunkelheit, anderen Songs wie der Halbballade „Dead For A Day“ Schönheit einzuhauchen. Daneben glänzt Gitarrist Ragnar Widerberg mit originellen Songideen („To the Calling of Blood and Dreams“) und starken Melodien. Was WITHERSCAPE gänzlich von OPETH absetzt ist der Einsatz von Synthesizer-Klängen, statt der klassischen Orgel. Dies verleiht der Musik häufig einen „spacigen“ 80er-Jahre-Touch („The Math Of The Myth“) und erinnert nicht zuletzt an Swanös „Moontower“-Album.
Zwar findet man auf „The Inheritance“ kaum Schwachpunkte, für die Höchstnote reicht es trotzdem nicht ganz. Hierfür sind die Elemente alle zu bekannt und passiert nichts wirklich Neues auf dem Album. Trotzdem ist den beiden Musikern wohl das beste Progressive-Death-Metal-Album des Jahres gelungen. Es punktet nicht nur mit griffigen Refrain und starken Melodien, sondern ist gleichzeitig auch unglaublich atmosphärisch und bietet selbst nach unzähligen Durchläufen noch neue Details in seiner Tiefe. Alte OPETH-Fans und Swanö-Jünger werden hier sowieso zugreifen, WITHERSCAPE sei aber auch jenen ans Herz gelegt, die progressive Rock mögen und keine Abneigung gegen Growls haben.

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.