Plattenkritik

Within The Ruins - Elite

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Release Date: 14.06.2013
Datum Review: 13.06.2013

Within The Ruins - Elite

 

 

Warum wieder aufbauen, wenn es noch genügend zu zerstören gibt? Anstatt den Metalcore-Kahn merklich in entlegene Reviere zu rudern, pausieren WITHIN THE RUINS auf dem aktuellen Kurs. Zeit zum Sightseeing an Deck bleibt während der elf Deathcore-Hörner auf „Elite“ trotzdem Mangelware.

Allerdings sind WITHIN THE RUINS auch nicht zum Spaß an Bord. Für „Solace“, den ersten Song des dritten Longplayers der Band, bedarf es bei manchem einem großzügigen Gummi-Sponsor, damit Füße und Gelenke die roboterartige Bassdrum überleben – auch das Pedalboard von Gitarrist Joe Cocchi wird hier gut und gerne zu Rate gezogen. In Songs wie „Feeding Frenzy“ oder „I, Blaspheme“ rührt die Band aus Massachusetts einen brachialen Bastard aus Deathmetal und technischer Hand- oder eben Fussarbeit zusammen, der selten zurückblickt, aber auch keine vorschnellen Schritte nach vorne wagt. „Elite“ bleibt dynamisch und clean, und stagniert auch während des fünfminütigen Instrumentals „Ataxia II“ nicht. Verantwortlich dafür zeigen sich schizophren anmutende Details wie Drumfills oder die vielschichtige Saitenarbeit, die auch vor Hardcore- oder Thrashmetalpartikeln nicht den Hut nimmt.
Songs wie das zähe „The Charm“ hingegen lassen auch mal Potential auf der Strecke und verlaufen sich im Genre-Irrwald an dessen raschem Wachstum viele Protagonisten mit noch mehr Metalcore-Affinität die Schuld tragen. WITHIN THE RUINS jedoch sind sich ihrer Taten bewusst und ihrer Zugehörigkeit alles andere als fremd: Seit zehn Jahren bereits liefert das Quartett zuletzt mit „Invade“ (Album-)Zündstoff, dessen Bauweise sich auf „Elite“ kaum spürbar unterscheidet.
Passend „Absolute Hell“ oder „New Holy War“ betitelt, prügeln sich die Amerikaner durchs Dickicht hinaus an die Front.
Nicht das die Welt auf Cocchi, Timothy Goergen, Kevin „Drummer“ McGuill und Andrew Tate gewartet hätte – brennen tut der Planet auch ohne WITHIN THE RUINS wissentlich an mehr als genug Enden. Ob sich Albumtitel und –Artwork hingegen die Blöße geben und sich im gleißenden Metaluniversum auch 2013 behaupten können bleibt fraglich.


Trackliste:

01. Terminal
02. Solace
03. Feeding Frenzy
04. New Holy War
05. The Charm
06. Ataxia II
07. Elite
08. I, Blaspheme
09. Absolute Hell
10. Weightless
11. Dreamland

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.