Wie schafft es eine Band, ohne Debüt-Album fast die ganze Welt zu bereisen? WOJCZECH haben es geschafft. In einer nicht gerade kurzen Bandgeschichte (10 Jahre) kamen die Jungs sogar in so entfernte Lande wie Indonesien oder Peru. Doch 10 Jahre ohne irgendein Release wären vermutlich ein wenig unproduktiv, so zeigt die Discography sage und schreibe 10 Split 7. Womit auch klar sein sollte, dass die Band dem einen oder anderen kein unbeschriebenes Blatt mehr sein dürfte.
Mir dagegen ist die Band bis dato unbekannt. Nur das Label SELFMADEGOD ist mir durch die Band THIRD DEGREE im Gedächtnis geblieben und wer das Label ein bisschen näher kennt, weiss in welche Richtung auch WOJCZECH musizieren: Grind und kein Ende heisst es wiedermal. Dabei wird wie aus dem Lehrbuch geprügelt was das Zeug hält. Kompromisslos nach vorne knallen einem die ersten Songs entgegen. Nach den längeren Ausflügen von THIRD DEGREE halten sich WOJCZECH dabei auch einigermaßen an die typischen Songlängen.
Geklafft, Gegrunzt und gebrüllt schmettert man dem Zuhörer die deutschen Songs wie Krebskult, Dogmafalle oder redeschleife entgegen, selbstverständlich ohne irgendein Wort dabei zu verstehen, Grind eben. Und der Instrumentenfraktion hat dabei auch solide Arbeit abgeliefert. In 10 Jahren Bandgeschichte wächst man einfach mit der Zeit. Und was wäre denn bitte Grind ohne einen fähigen Schlagzeuger? Den haben die vier definitiv mit an Bord.
Doch der kann nicht nur preschen sondern schaltet man gelegentlich auch mal einen Gang zurück, dann erinnert mich die Band an irgendetwas zwischen Death-Metal und einem Rotzanteil aus dem Punk. Klingt neu? Ist es aber nicht unbedingt, wenn man ehrlich ist. Es ist vermutlich der Einfluß alter Grind-Größen, der hier in nicht kleinen Teilen durchschlägt. Die Produktion lässt zudem keine Wünsche offen. Die Rostocker haben dabei auf Harris Johns vertraut der auch schon für Kreator an den Knopfen drehte.
Und selbst wenn sich das alles jetzt nach ner 1A-Grindscheibe anhört bin ich noch nicht ganz von der Band überzeugt. Vielleicht stellt das sich ja erst nach dem zwanzigsten Durchgang oder so ein, doch zur Zeit fehlt noch das kleine Bisschen, das sich nicht in Worte fassen lässt, weil es ansonsten möglich wäre perfekte Songs zu schreiben. Aber vielleicht stellt sich das auch nur bei mir nicht ein. Im Internet las ich schon die Beschreibung Grindplatte des Jahres zu Sedimente, ohne, dass sich bei mir das gleiche Gefühl einstellte. Sicherlich eine solide/gute Grindplatte... ohne mich dabei aber voll überzeugen zu können, es sei mir verziehen (wie Janina immer zu schreiben pflegt).