Plattenkritik

Wolf Eyes - Burned Mind

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Release Date: 01.01.1970

Wolf Eyes - Burned Mind

 

 

Wolf Eyes waren bisher immer ein unbeschriebenes Blatt für mich, doch kannte ich ihre Split Release Partner von Black Dice schon etwas näher. Bisher brachte ich die Band immer mit Trobleman Unlimited in Verbindung was auch nach Nachforschungen bestätigt wurde. Wolf Eyes bestehen im Grunde genommen nur aus den zwei Masterminds Nate Young und Aaron Dilloway (Ein dritter Musiker ist wohl wahlweise mit von der Partie wenn ich die Info richtig gedeutet habe), die bereits auf 2 Alben und diversen Splits, Tapes und selbstgebrannten Cd-rs eifrig an ihrem wirklich ziemlich uniquen Soundbrei bastelten, und auch dieses Mal kein Obskurität auslassen. Das aktuelle Album „Burned Eyes“ kommt erstaunlicherweise auf Sub Pop raus, wo es eigentlich mal so überhaupt nicht reinpassen will. Zumindest nicht soundtechnisch; doch wie fast jedes Release des Labels ist auch dieses Werk völlig herausragend und passt daher eben doch ins Schaffen.

Was Wolf Eyes machen ist leicht gesagt, jedoch unvorstellbar wenn man es nicht selber gehört hat; Das Trio verfügt über keine herkömmlichen Instrumente (hier und da ist eine Gitarre zu hören) sondern basiert auf einer schwer verdaulichen elektronischen Grundbasis, die hauptsächlich aus Effekten und Geräuschkulissen besteht. Unglaublich was man aus Taperecordern rausholen kann, wenn man sie nur richtig anfasst, und unfassbar wie trashig und kaputt hier die programmierten „Drums“ klingen. Hier wird getüfftelt und probiert, und drauf geschissen ob es kompatibel zu was auch immer ist. Wenn dieser Output der Spiegel des Seelenlebens unser Protagonisten darstellen soll, wird mir angst und bange. Das letzte Mal, dass ich mich vor den Vocals einer Band gefürchtet, war als ich zum ersten Mal mit Aphex Twin beschallt wurde. Doch just in diesem Moment wird mir klar, dass dieses Klangerlebnis den guten Aphex Twin zu einem Kuraufenthalt gedradiert. Songstrukturen? Existieren nicht! Zugänglichkeit? Null! Dieser Wulst von Elektro-Einsätzen jeglicher Art hat ganz andere erwähnenswerte Merkmale; „Burned Eyes“ ist durchzogen von einer tiefen Depression, von krankhafter und morbiden Schreckensvisionen und von Feedback-Orgien, die einem üblen Drogentrip gleichen, der dich grade wenn du denkst es sei vorbei, mit dem nächsten bösartigen Backflash straft. Zu jeder Zeit bleiben die 9 (plus ein Hidden Track) Arrangements unberechenbar, aber geben von Durchlauf zu Durchlauf mehr von sich Preis; Teils in langen Instrumental-Parts und Stücken, teils mit der Unterstützung der rauschenden und zerrissenen Vocals des Mister Young.

Weitere Pluspunkte sammelt man für das super stylische Artwork, welches im Inneteil mit Graustufen auskommt und zwei Totenköpfe zeigt, die von einem Raben zerfressen werden. Schlicht und trés chic genauso wie die etwas in die falsche Richtung weisenden Metal/Gothik Schriftsätze auf dem Rücken der Platte.

Wie gesagt können Worte kaum beschreiben was sich hier abspielt. Deswegen möchte ich einen amerikanisches Kollegen zitieren, der es wunderschön auf den Punkt gebracht hat: „Burned Mind sounds like the twin towers collapsing in Slowmotion“. Sick!

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Werner

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