Die Schwergewichte XIBALBA aus Kalifornien warten mit ihrem neuen Album „Años En Infierno“ auf, welches vor wenigen Tagen bei Southern Lord Recordings erschienen ist. Das apokalyptisch anmutende Artwork stammt zum wiederholten Male von Dan Seagrave (Dismember, Entombed, Suffocation). Passend dazu ist „Años En Infierno“, wie es eigentlich nicht anders zu erwarten war, wieder ein ganz derber und schwerverdaulicher Schlag in die untere Magengrube geworden.
Das 39 minütige Album startet mit „La Injusticia“, einem sich unbändig nach vorne wälzenden Riffmonster, untermalt von unermüdlichen Double Bass Einsatz. Sowohl die Gitarren, wie auch der Gesang, finden sich in sprichwörtlich so tiefen Gefilden wieder, dass es sich fast so brutal anfühlt wie es sich anhört, die Hölle scheint nah. Zutaten aus dem Death Metal, gepaart mit Gewürzen aus Doom und Hardcore, eine durchdachte und überzeugende Mixtur. Nehmen wir den Song „Santa Muerte“ als Beispiel, hier wird in der ersten Minute enorm Tempo aufgenommen, um gekonnt im Refrain Tempo nur in dem Maße heraus zu nehmen, dass ein guter Groove den Song weiter voran treibt und dann beim nächsten Break im Doom anzukommen. Das instrumentale „Saka“ beginnt mit Percussion, welche auch auf SEPULTURA's „Roots“ sich hätten befinden können, auch die Gitarren stimmen von den Trommeln angetrieben ganz stark in die Richtung der brasilianischen Metal Urgesteine. Beim folgenden Titelsong holen XIBALBA wieder den Knüppel aus dem Sack, wobei der nächste Breakdown nicht lange auf sich warten lässt, das Trio hat genug Erfahrung was das Songwriting betrifft, um auch beim größten Breakdown, die Energie in der richtigen Art und Weise mitzunehmen und in Bahnen zu lenken, die weder vorhersehbar noch konstruiert wirken.
Kompromisse werden auf „Años En Infierno“ definitv keine eingegangen, XIBALBA präsentieren 2020 einen aggressiven Bastard, welcher es in sich hat. Auschecken lohnt sich auf alle Fälle.