Ben Cook hat eine innige Verbindung zu Pflanzen. Das macht noch lange kein Blumenkind aus dem Kanadier, auch wenn er sich noch so verbiegt und in fernen Soundwelten suhlt. NO WARNING und FUCKED UP ergeben einfach keine logische Gleichung, deren Summe “Guv I” ergibt.
Cook ist eigentlich Gitarrist bzw Frontmann beider oben genannter Bands und lebt als YOUNG GUV seine Liebe zu Powerpop und Sleazer-Indie aus. “Luv Always” oder “Roll Wit Me” gehen mit aehnlich hymnischen Songwriting ans Werk, wie es etwa Frank Carter mit PURE LOVE anging - allerdings klingen die (leider nur) acht Songs der ersten geplanten Releasehaelfte (Teil zwei soll im Herbst folgen) wie der Soundtrack eines Roadmovies aus Transistorradio-Tagen. Kopfstimme, garagiges Schlagzeug und Surfgitarre formen “Every Flower I See”, “Execptionally Ordinary” zwinkert den Gallagher -Bruedern zu, waehrend der zweiminuetige Popsong unterm Tisch einen dicken Joint rollt. “Pattern Prevail” hingegen ist gleichermassen HUSKER DU und TOM PETTY, ausser dass der Opener auch dort roh und trocken funktinoniert, wo die Vorbilder auf eine Extrawurst Dynamik oder Perfektion setzen. “Didn’t Even Cry” setzt sich erneut in Zeitlupe hinters Steuer, bevor “High On My Mind” mit erhobenem Haupt in Richtung polierter Britpop eilt. Das schoene an YOUNG GUV sind die Freiheit und Gelassenheit, mit der Cook und seine Mitstreiter ans Werk gehen. Aus eigentlich unspektakulaeren Perlen wird dank dieser Charakterstaerke ein knappes, aber stimmiges und bedeutendes Kurzalbum. Fuer den Sommer - wie auch fuer die dunklen Tage nach der Bluetezeit.
