Wer ZEBRAHEAD beleidigen will, schimpft die Kalifornier schlicht eine "Fun-Punk-Band". Lustige Schnauzbaerte und feuchtfroehliches Buehnenverhalten als alleiniger Selling Point allerdings gehen dank "Brain Invaders" eiskalt baden.
ZEBRAHEAD sind alles andere als Rookies auf ihrem Gebiet. Natuerlich hat sich auch im Rennstall der Band um das Frontmanndoppel Ali Tabatabaee und Matty Lewis allerhand entwickelt seit "Broadcast To The World" oder "MFZB". Wenn es nach dem neuesten Output des Quintetts aus dem sonst eher biederen La Habra geht, darf allem Ulk und Gescherze eine gesunde Portion erstklassiges Songwriting entgegengesetzt werden. Dieses laesst sich auf "Brain Invaders" gar nicht so leicht in eine Schublade stecken: "When Both Sides Suck, We’re All Winners" beginnt mit Thrash/Metal-Anleihen, die eindeutig von (auch DEATH BY STEREO-) Gitarrist Dan Palmer beeinflusst sein duerften. Grantige, sprechgesangsaehliche Strophen treten an gegen einen glasklaren und ansteckenden Chorus - die Summe erinnert am Beispiel des Openers an eine Mischung aus STORY OF THE YEAR und SUM 41. Um die Lyrics und die Hookline von "We're Not Alright" ziehen alle puenktlich zum Circlepit angetretenen Festival-Freunde einen grossen dicken Filzstiftkreis.
"I Won't Let You Down" oder "Party On The Dancefloor" tragen die ZEBRAHEAD-Signatur mit Stolz auf der Brust. Rap-Einlagen, grosse Refrains, Mitreissfaktor - sich in den vierzehn Songs zu verlieren ist Dank Abwechslung und starken Sommer-Soundtracks wie "All Die Young" oder "All My Friends Are Nobodies" beinahe ein Kinderspiel. "Up In Smoke" mag mit seinem eher aufdringlich als luftig klingendem Offbeat nicht unebedingt denselben Stimmungsfaktor wie "Chasing The Sun" haben, aber ist "Skapunk" nicht zuletzt ein aenhlich schlimmes Schimpfwort wie "Funpunk"? "Brain Invaders" ist stellvertretend fuer die Portion Lorbeeren, die ZEBRAHEAD sich hart, ausdauernd und ehrlich erarbeitet haben.