Discorporate Records scheinen ein Herz für abwegiges zu haben. Und auch Zarboths Debüt reiht sich gekonnt in die Schar von noisigen, ausgeflippten und unkonventionellen Werken ein und muss sich auch qualitativ nicht verstecken.
Herrlich. Warum gibt es solche Produktionen nicht häufiger? Zarboth klingen nach Krach, nach Lärm, nach Schmutz was ja letztendlich auch den Kreis zu den Schornsteinfeger-Promobildern schließt -, und dennoch klar. Und vor allem der Gitarrensound passt wie die Faust aufs sprichwörtliche Auge; er kratzt, er beißt, hat manchmal gar was bassiges. Bass gibts aber nicht, genau so wie zweite Gitarre, schließlich sind Zarboth genau wie ihre Labelkollegen Schnaak ein einfaches Duo, diesmal aber aus Frankreich. Ist aber nicht schlimm, denn auch so funktionieren die etwas patchworkigen, vertrackten, fast wie (unter Alkoholeinfluss) gejammten Nummern prima. Obendrauf gibts diesmal sogar Vocals, die jedoch ebenso spastisch fungieren wie die Gitarren.
Böse Zungen werden sich nach mehr Hitdichte sehnen. In der Tat: Wer Hooks sucht, der wird sie auch irgendwann finden, jedoch erst spät; und schon gar nicht Hits. Aber ist das überhaupt der Anspruch der Musik? Wer hingegen Bock auf einen schön freien Mix aus Noise- und Mathrock hat, dürfte mit dieser Fulllenght sicherlich nicht schlecht beraten sein.
1. Addict
2. Wilderness
3. Argue
4. Dieceptev
5. Overtones
6. Never Turn
7. Hear Me
8. Realize