Mit „Necro Sapiens“ veröffentlichen BAEST ihr drittes Album in drei Jahren. Ich bescheinigte dem Vorgänger „Venenum“ noch wenig Abwechslung und forderte zudem mehr Durchschlagskraft, damit das nun vorliegende Output ein Biest werden würde (nachzulesen hier: https://www.allschools.de/recordReview/show/BAEST_-_Venenum_1568623194510). Und als hätten sie mich erhört, offenbart das Quintett aus Aarhus, Dänemark, genau die Qualitäten, die zum weiteren Sprung nach vorne noch benötigt werden.
Nach wie vor fassen BAEST das Beste im Bereich des Death Metal zusammen und gießen es in zehn technisch anspruchsvolle Songs. Dabei werden immer wieder Brücken zu den Urvätern MORBID ANGEL geschlagen, zudem auch das Growling an David Vincents Performance auf „Dominate“ erinnert. Hinzu kommen etliche Querverweise zu Bands wie z.B. NILE („Czar“) oder BOLT THROWER („Necro Sapiens“), wobei natürlich auch die skandinavischen Vorbilder immer wieder durchschimmern. Aber BAEST sind natürlich von einer Coverband so weit entfernt wie die Gesellschaft von der Normalität, sie gießen ihre Kreativität und ihre Metal-Sozialisierung in nach ihnen klingende Songs, die diesmal etwas ausgefeilter und interessanter gestrickt wurden als bei den Vorgängern. Aber wer die Band schon einmal live sehen durfte, wird nicht umhin kommen, der Setlist eine formidable Bühnentauglichkeit zu konstatieren. BAEST sind eine Bühnenband, und genau diese Erfahrung trotz relativ junger Bandhistorie ist in „Necro Sapiens“ eingeflossen. Thematisch befasst sich das Album mit dem Konzept der Unterwerfung und Versklavung der Gesellschaft durch ein mächtiges Wesen (an dieser Stelle muss auch auf das geniale Coverartwork verwiesen werden), keine leichte Kost für zwischendurch, aber formidabel durch spannende, abwechslungsreiche und auf Höhepunkte zusteuernde Tracks untermalt.
Mit „Necro Sapiens“ haben BAEST einen weiteren Baustein erschaffen, um den europäischen Death Metal-Thron ein kleines Stückchen näher zu kommen. Und jetzt darf schon mit voller Vorfreude darauf gewartet werden, wie dieses Album livehaftig umgesetzt werden wird. Und: Wie wohl die Weiterentwicklung auf Nummer vier aussieht…