Plattenkritik

Ruiner - Hell Is Empty

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 25.09.2009
Datum Review: 30.09.2009

Ruiner - Hell Is Empty

 

 

Was hat sich diese Band Zeit gelassen mit ihrem zweiten Album. Nach dem Albumdebüt "Prepare To Be Let Down" veröffentlichte man in aller Ruhe die "I Heard These Dudes Are Assholes" Compilation um nun endlich mit "Hell Is Empty" nachzulegen. Und was bleibt zu sagen? Alle Erwartungen wurden maßlos übertroffen. RUINER haben ein so intensives Werk veröffentlicht, dass man sich kaum halten kann. Vor Freude über ein solch zeitloses wie auch klassisches Hardcorepunk Album welches voller Überraschungen und Details zu einem der Besten avancieren wird. Ganz sicher sogar.

"Hell Is Empty" beginnt wie man es erwartet. Stark, schnell – für RUINER vielleicht ein wenig zu ungewohnt. Nach dem ersten Durchgang bleibt wenig hängen, gleich noch mal. Beim zweiten Durchgang macht es Klick: Was für Songs, was für Lyrics, was für ein Album. "Hell Is Empty" ist ein rau produzierter Bastard aus menschlichen Abgründen und perfekt gespieltem Hardcore. RUINER vereinen, was in den letzten Jahren viel zu selten glaubhaft und intensiv rauskam. Man nehme nur den Chor aus "Two Words", der so ungeschminkt daher kommt und genauso taumelt wie es die Kids auf den Schultern von Sänger Rob werden, wenn der Chor live angestimmt wird. Schon hier kristallisiert sich eine ungeheime Intensität heraus. Denn es scheint als würden RUINER auf jedes Riff, jedes Wort, jeden Schlag der Drums noch mal einen drauflegen. Auch scheint es, als würden sich die Herren diesmal fast gänzlich vorgeschriebenen, standardmäßigen Soundstrukturen a la "Stophe – Bridge – Refrain" verweigern. Bestes Beispiel das "Epos" "Part One" und "Part Two". "Part One" spielt sich dabei langsam anhand von Bass, Drums und Vocals in Rage bevor "Part Two" komplett explodiert und die wohl schnellsten Passagen des Albums vorlegt. Überhaupt eine Eigenschaft, die "Hell Is Empty" verfolgt. Die Spannung bis zur allerletzten Sekunde aufzubauen um in totaler Intensität und Energie auszubrechen. Und dabei steht das Schlusslicht "Solitary" über allem. Textlich wie musikalisch beschreiten RUINER nicht nur das Album- oder Bandhighlight. Viel mehr einen der besten Hardcoresongs der vergangenen Jahre. Allein der Grund, dass "Solitary" kein üblicher Song ist, sondern viel eher von einem textlichen Talent Sullivans zeugt ist schon wieder eine Seltenheit. Wie der Song sich aber dann in verschiedene Parts teilt und am Schluss in einem unbändig intensiven Finale endet ist ein Musterbeispiel für modernen Hardcore, wie er heutzutage zu klingen hat.

Abschließend bleibt zu sagen: "Hell Is Empty" ist eines der großartigsten Alben der vergangenen Jahre im Hardcore-Sektor und stellt sogar die Bridge-9 Releases des letzten Jahres mühelos in den Schatten. Und warum? Weil es eigenständig, klassisch, düster und verdammt intensiv ist. Ein Meisterwerk.


Tracklist:

1. I'm Out
2. Two Words
3. Dead Weight
4. Part One
5. Part Two
6. Meat
7. Constrictor
8. Loneliest of Hearts
9. Convienient Gods
10. Solitary

Autor

Bild Autor

Raphael

Autoren Bio

.