Man würde unter dem Banner „E-Werk Sommerhits“ wohl kaum erwarten, eine Black Metal Doom Punk-Band anzutreffen. Zwei von dieser Sorte schon gleich doppelt so wenig. Weit gefehlt, denn im Erlangener E-Werk fand genau das am vergangenen Freitag statt.
Sind wir uns mal ehrlich: sich Anno 2016 noch über den von OPETH präferierten 70ies Prog Rock auszulassen ist in etwa so spannend wie sich Beschwerden über In Flames durchzulesen, nämlich gar nicht. Es gibt Bands, die perfektionieren einen Stil und bleiben diesem ohne Wenn und Aber treu, was völlig legitim ist. Auf der anderen Seite wird es immer wieder Bands geben, die vom konstanten Wandel leben und daraus ihre Kreativität beziehen. OPETH, die schon immer ein gewisses Querdenkertum zelebrierten, stiegen mit dem aktuellen Album trotz vereinzeltem Gemotze hochverdient auf Platz 1 der deutschen Albumcharts ein. Wir waren in München und haben uns die Tour mit SAHG angeschaut.
Was gab es im Vorfeld nicht für einen Aufschrei rund um die Festivals Rockavaria und vor allem Rock Im Revier. Letzteres stand insbesondere wegen der Verlegung nach Gelsenkirchen und dem Zerwürfnis mit dem Betreiber der Nürburgrings im Kreuzfeuer der Kritik. Rockavaria, welches seit langer Zeit wieder einmal ein Festival im Olympiapark in München ist, verlief im Bereich der Vorberichterstattung weitaus ruhiger an, war allerdings auch nicht gänzlich von Kritik befreit. Allerdings, und daran wird wohl niemand zweifeln, ist das gebotene Line-Up extrem stark. Wir haben uns auf dem Rockavaria umgeschaut und kommen zu dem Fazit, dass das Festival ein ungewöhnliches, aber durchaus interessante Konzept hat, dass es noch einige Kinderkrankheiten gab und dass es musikalisch betrachtet wirklich gut war.